Tullgarns Slott und Gripsholm, ein Vergleich und die schleichende Wärterin

Beide Schlösser liegen ca. 40km auseinander und waren für mich ein zusammengefasster Tagesausflug.

Tullgarn liegt wunderbar am Meer und wie so oft in den letzten Tagen, keine andere Menschenseele weit und breit.

Dabei wartet eine umgebaute Scheune auf zahlende Gäste und der Parkplatz verkraftet sicherlich über hundert Autos.

Eine komische Sache, diese Hauptsaison in Schweden?!

Ich schlenderte gelassen durch den Park, am See vorbei und einmal um das Schloss herum. Der Pelz bewachte…

… inzwischen das Gefährt. Wie es sich für einen Hütehund gehört.

Das jetzige Gebäude stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Eine frühere Burganlage musste dem „Neubau“ weichen. Die Krone zeigte bald Interesse an der schön gelegen Anlage und kaufte das Schloss 1772.

Das Anwesen dient dem Königshaus als Sommerresidenz und ist, wie manche Leute meinen, manchem Stockholmer Königschloss ebenbürtig.

Auf zum Vergleich! Auf nach Gripsholm!

Vorher noch schnell den Wachhund geweckt, der natürlich tief fest geschlafen hat.

Gripsholm besteht in der heutigen Form seit 1537, gegründet und angelegt von Gustav Vasa. Im Inneren gibt es eine umfangreiche Porträtsammlung und Gemächer mit Originalmobiliar zu betrachten.

Kurt Tucholsky sagte zu Gripsholm „…es lag beruhigend und dick und bewachte sich selbst.“

Mein erster Eindruck, ein riesiger Parkplatz der halbvoll mit PKWs und Wohnmobilen ist.

Zweiter Eindruck, ein Gebäude welches von außen den Eindruck macht, als ob man sich nicht entscheiden konnte welche Fassade denn nun am schönsten ist.

Dick ist es! Das stimmt… Und da es wieder anfing zu regnen, kaufte ich eine Eintrittskarte und machte eine Innenraumbesichtigung. Knipste den einen oder anderen Raum samt Gemälden und Inventar. Bis, ja bis mich eine nette Museumsangestellte darauf aufmerksam machte, dass fotografieren in den Innenräumen nicht gestattet sei (dabei hatte ich extra ohne Blitz fotografiert).

Da muss mir doch ein Verbotsschild durch gegangen sein.

Merkwürdig nur, dass sie mich erst stoppte nach dem ich die portable Toilette und ein Bild mit der geklonten Königsfamilie (Königsköpfe auf Federvieh) fotografiert habe!?

Danach war Schluss mit entspannten schlendern durch die Gewölbe. Ich hatte einen Schatten, vielmehr hatte ich jetzt eine Schlosswärterin auf meinen Fersen.

Alle paar Minuten tauchte die Dame aus einer andern Ecke der Gänge und Zimmer auf, lächelte kurz und schlich dann weiter.

Nach über 2 Stunden Besichtigung und einem leichten Anflug von Verfolgungswahn, beendete ich meine Runde. Beim hinausgehen dachte ich mir, vielleicht war es auch der Schlossgeist und ich habe nichts gemerkt…

Bis dahin.

Jan + Baschkhan und Simone


Tullgarns Slott


Gripsholm



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Kommentare: 1
  • #1

    Simone (Dienstag, 01 Juli 2014 14:40)

    ...einfach toll!