Was ist ein Mareograph? Nach Bjuröklubb auf die Klippe! …und warum fressen Hunde eigentlich gerne Gras?

Schwedische Badeplätze gibt es fast überall. An großen und kleinen Seen, an Meeresbuchten, mit und ohne Strand, mal mit viel Platz, mal Groß, mal Klein.

Was es immer gibt sind Umkleidemöglichkeiten, eine Toilette, eine gepflegte Liegewiese und mindestens einen Steg der ins Wasser führt.

Mich und meinen vierbeinigen Reisebegleiter gab es an den verschiedenen Badeplätzen auch öfter zu sehen. Allerdings nicht zum schwimmen, der Eine geht nur bis zum Bauch ins Wasser und der andere erst ab mindestens 20Grad Wassertemperatur, sondern um dort in lauschiger Atmosphäre zu nächtigen.

Von genauso einem schönen Platz machten wir uns auf nach Ratan.

Ein Ort an der Ostseeküste mit dem besonderen Highlight „Mareograph“. Da die Menschen an der Küste mit, man ahnt es schon, der Landhebung besonders zu viel „Ärger“ hatten… Da baut man mit viel Mühe und unter erschwerten Bedingungen eine Stadt mit Hafen und dann hebt sich das Land so schnell, dass die ganze Stadt sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzt.

Machen kann man dagegen natürlich nichts! Was blieb war, den Hebungsprozess zu protokolieren. Und genau dies macht ein Mareograph!

Dumm nur, dass man das altertümliche Gerät (von 1892) nicht betrachten konnte. Geschlossen!

So gab es eine Kaffeepause, einen Napf mit Wasser und einen Dorfrundgang.

Im nahe gelegen Natur-Campingplatz gab es eine grüne Wiese umrandete von hohen Bäumen und noch genug Platz für uns.

…und wie sich später rausstellte, genug Platz für zigtausende Mücken! Stechsicher angezogen, nur noch das Gesicht und die Hände waren frei, saß ich nun auf der Lichtung und fragte mich, was haben diese Viecher eigentlich für einen evolutionären Auftrag?!

Baschkhan ignorierte die Moskitos einfach, was dazu führte das er bis zu 5 Mücken auf seiner Nasespitze sitzen hatte. Am Ende sah es so aus, dass ich mit einer Hand vor meinem Gesicht rumwedelte und mit der anderen Hand vor Baschkhans Schnauze.

Ein entspannter Abend sieht anders aus.

Der nächste Morgen war Mücken frei. Kein Wunder, die Mistviecher waren bestimmt noch satt und schliefen sich aus.

Der anstehende Weg führte über einen kleinen Schlenker durch das Landesinnere zum Bjuröklubb. Unterwegs gab es ein paar Foto- Ess- und sonstige Pausen. Diese Pausen nutzte Baschkhan zum ausgiebigen grasen. Warum fressen Hunde Gras? Allerdings nicht jedes! Nur das besonders saftige frische Gras. Ich muss das unbedingt mal googeln…

Der Bjuröklubb ist eine größere Erhebung mit Leuchtturm und liegt in einem Naturschutzgebiet. Es hatte nichts mit Büro oder Klub oder so zu tun. Das wäre ja auch äußerst uninteressant. Auf der Gneisklippe gab es einen schönen Rundumblick, ein Café mit Leckereien und jede Menge historische Erklärungen. Allerdings durchweg in Schwedisch. Ich konnte unteranderem enträtseln, dass der Leuchtturm jetzt automatisch läuft. Was mich auf den merkwürdigen Gedanken brachte, da es im Sommer hier nicht dunkel wird, war der Wärter in dieser Zeit überhaupt anwesend?

Einen mückenfreien Schlafplatz gab es an diesem Tag auch noch. Mitten auf einer alten Kaianlage mit einem sensationellen Blick in den Sonnenuntergang.

…dunkel wurde es auch in dieser Nacht nicht!

Jan, Baschkhan und Simone



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Kommentare: 1
  • #1

    HEMO (Montag, 07 Juli 2014 22:48)

    übrigens, die nächsten nächte wird`s auch nicht dunkel!
    und mücken, na ja, sollen dich daran erinnern, dass alle schönheit ihre dunkle seite hat.
    ordentlich einreiben und auf regen hoffen!
    gruß aus Neuss