Mit dem Scooter über das Fjäll

Am Ende der Straße gibt es ein kleines Dorf namens Ammarnäs (185 Einwohner).

Von dort aus starteten wir unsere Tour in die umliegende Gegend. Das Wetter?

Angenehme -10 °C, leichte Bewölkung und ein schwacher Wind im Tal. Wohlgemerkt im Tal...

Los ging es über einfache gut markierte Pisten. Links und rechts des Weges stehen diverse Bäume und Büsche an denen wir vorbei knatterten. Man muss wissen, dass Scooterfahren nicht zu den ruhigsten Fortbewegungsarten im hiesigen Norden zählt. Allerdings zu einer der schnellsten, wenn man größere Distanzen über Eis und Schnee zurück legen möchte.

…und so kamen wir recht zügig in Gebiete in denen es keine Bebauung und Anzeichen von Zivilisation gab. Die Baumgrenze war dementsprechend schnell hinter uns, so dass wir einen ersten beeindruckenden Ausblick (1) auf die umliegende Landschaft genießen konnten. Auf der freien Fläche war von einem schwachen Wind nichts mehr zu spüren. Das Gegenteil war der Fall!

Gar nicht so einfach die Kamera aus der Tasche zu kramen, gleichzeitig nicht vom Wind aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden und die Handschuhe festzuhalten. Die hätten sich mit dem Wind blitzschnell auf den Weg Richtung Norwegen gemacht.

…und ohne Handschuhe wäre es doch ein bisschen frisch auf dem Scooter geworden.

Nach dem ersten Stopp fuhren wir noch eine Weile über verschiedene Tracks (markierte Wege für Scooter/Snowmobile) zu unserem neuem Ziel. Auf einen der höheren Berge der Gegend, auf 1249m N.N. (2)

Der atemberaubende Ausblick durch Wolkenfetzen und aufgewirbelten Schnee auf die umliegende komplett schneebedeckte Gebirgslandschaft versetzte uns in eine andere Welt. Hätten wir es nicht anders gewusst, die Arktis kann nicht weit sein…

Runter von der Höhe ging es zügig, der Wind ließ nach und die ersten Bäume kamen schnell in Sichtweite. An einer windgeschützten Stelle parkten wir unsere Scooter, nahmen unsere mitgebrachten Picknickutensilien und machten es uns für ein gutes Mittagessen gemütlich. Was gab es? Am Spieß gerilltes Hühnchen- und Elchfleisch, selbstgebackene Brötchen, frische Avocados, eingelegte Peperoni, warmen Tee und als krönenden Abschluss einen heißen Espresso. Und dies alles über unserem eigenem Feuer. Welch ein schönes Picknick!

Mit neuer Energie ging es nach der 2stündigen Pause hochmotiviert zu unserem nächsten Ziel, in Richtung „windiger See“ (3). Über eine schöne, etwas wellige Piste, an einem teilweise gefrorenen Fluss entlang kamen wir zu einem großen komplett zugefrorenen See. Wir fuhren einige Kilometer über den See, um auf der anderen Seite des Sees ein Stück über ein verschneites Moor zum nächsten See zu gelangen. Die Landschaft und die umliegenden Berge hatten etwas Mystisches. Die langsam untergehende Sonne trug noch zu verschiedenen Lichtverhältnissen bei.

Was eine tolle Stimmung!

Zurück ging es im Scheinwerferlicht unserer Scooter nach Ammarnäs.

Das war mal ein richtig runder Tag, ein tolles Erlebnis an das wir bestimmt noch lange denken werden!

Ach ja, an dem gesamten Tag haben wir vielleicht 8 Menschen getroffen. Es war Sonntag und die Einheimischen hatten ihren Ausflugstag. Wie viel Menschen sind dann in der Woche unterwegs…?

Hier in Lappland verschieben sich die Maßstäbe zwischen viel und wenig…

Jan, Simone und der Tiefschneeexperte (der an diesem Tag mal richtig ausgeschlafen hat)



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Kommentare: 1
  • #1

    Joachim (Donnerstag, 26 Februar 2015 14:21)

    Es ist auf jeden fall ein Erlebnis wehrt mal so ablegen von der Zivilisation zu sein. Und tolle Bilder gab es wohl so oder so - einfach der Wahnsinn.